Ford plant, die Focus-Produktion ab August zu drosseln

Amerikanischer Autoriese entscheidet über die Zukunft der Fabrik in Saarlouis in Deutschland

Das Produktionsvolumen des Ford Focus könnte zurückgehen, da Berichten zufolge der amerikanische Automobilgigant plant, die Produktion in seinem Werk in Deutschland erheblich zu reduzieren.

Laut Automotive News Europe (ANE) wird das Werk in Saarlouis, das derzeit den Standard Focus und den Ford Focus ST produziert, seine Produktion nach dem 29. August reduzieren.

ANE erklärte, dass die langfristige Zukunft der Fabrik, die 1970 eröffnet wurde, ebenfalls zweifelhaft sei, und fügte hinzu, dass die Richtung der Fabrik voraussichtlich Ende Juni bekannt gegeben werde.

Ford hat erst letztes Jahr nach 27 Jahren alle seine Fabriken in Indien geschlossen. Vor einem Jahr schloss Bridgend seine Motorenfabrik in Wales.

Diese umstrittene Produktionskürzung weckt die Befürchtung größerer Mitarbeiterentlassungen in Deutschland, sagte Markus Thal, Betriebsratsvorsitzender von Ford Saarlouis, in einer Erklärung. Derzeit sind rund 6190 Mitarbeiter in der Focus-Produktion in Saarlouis beschäftigt.

Diese Bedenken wurden verstärkt, nachdem sich Ford entschieden hatte, 1,86 Milliarden Euro im Rahmen seines umfassenden Elektrifizierungsschubs in Europa in das Kölner Werk zu investieren, wo es derzeit den Fiesta anstelle von Saarlouis baut.

Diese Schließungen werden ein weiterer Schlag für Focus sein, der seine langjährige Position auf der Liste der meistverkauften Autos Europas verloren hat, da Ford seine knappe Teileversorgung auf populärere Modelle wie den Ford Puma Crossover umleitet.

Im April wurden nur 5000 Focus-Modelle verkauft, gegenüber 10.000 im Vorjahr. Der ähnlich große, aber antriebsstärkere Puma ist mit rund 13.000 verkauften Modellen im gleichen Monat dieses Jahres eines der meistverkauften Autos auf dem Kontinent.