Hat das Vereinigte Königreich E-Fahrzeuge aufgegeben? Der neue "Plan für Autofahrer" der Regierung sagt nein
Die britische Regierung hat ein neues 30-Punkte-Manifest angekündigt, das sich unter anderem auf die Elektrifizierung der britischen Straßen konzentriert
Nach der Verlängerung des Benzin- und Dieselfahrverbots von 2030 bis 2035 fragten sich viele, ob die britische Regierung die Bedeutung von E-Fahrzeugen unterschätzt hatte. Zweifelsohne im Bestreben, die nächsten Wahlen zu gewinnen, hat das Verkehrsministerium (DfT) seinen 30 Punkte umfassenden "Plan für Autofahrer" veröffentlicht, in dem ein ganzer Abschnitt dem Übergang zum emissionsfreien Fahren gewidmet ist.
Das neue Papier deutet darauf hin, dass das größte Augenmerk der Regierung auf der Verbesserung der wachsenden, aber immer noch unzureichenden Ladeinfrastruktur in Großbritannien liegt, und weist auch darauf hin, dass das Vereinigte Königreich direkt mit den Herstellern zusammenarbeiten wird, um Fehlinformationen über Elektroautos zu entkräften.
Als Reaktion auf die Forderungen des Anfang des Jahres neu gegründeten Branchenverbands ChargeUK nach einer schnelleren Einführung von E-Ladestationen hat die Regierung nun angekündigt, die Verfahren für Netzanschlüsse an E-Ladesäulen und für die Genehmigung von Ladesäuleninstallationen zu überprüfen. Dies soll den Betreibern von Stromzapfsäulen helfen, ihre Standorte schneller in Betrieb zu nehmen und das Ziel von ChargeUK unterstützen, die Ladeinfrastruktur in Großbritannien bis Ende 2023 zu verdoppeln.
Die Regierung hat außerdem angekündigt, dass sie Sicherheitsrichtlinien für die Einführung von Ladestationen auf der Straße bereitstellen wird, insbesondere für Lösungen, die quer über die Fahrbahn verlaufen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die rund 40 % der britischen Haushalte, die keine Einfahrt haben, zu einem Elektroauto zu bewegen. Das DfT erklärte, dass die Erschließungsrechte für diejenigen, die Ladestationen für Elektroautos installieren wollen, erweitert werden, um den Prozess billiger und einfacher" zu machen.
Zwar betreffen nur 10 Punkte des 30-teiligen Plans des DfT für Autofahrer direkt Elektroautos, aber einige andere Änderungen werden sich dennoch auf die Fahrer von Elektroautos auswirken. Neue Regeln für Baustellen sollen dazu beitragen, den Verkehr flüssiger zu halten (praktisch, wenn der Akku zur Neige geht), während eine neue nationale Park-App eingeführt wird, die es überflüssig macht, mehrere Apps auf das Smartphone zu laden. Weitere Maßnahmen zur Eindämmung rücksichtslosen Fahrens und zur Beendigung der "unfairen Durchsetzung", insbesondere im Bereich der gelben Kästen, werden in dem Papier vorgeschlagen.
All dies kann nicht früh genug kommen, denn laut SMMT wird in Großbritannien bereits alle 60 Sekunden ein Elektroauto verkauft. Trotz der Forderung der Hersteller, eine Art von Anreiz für Elektroautos wieder einzuführen - wie etwa den alten Zuschuss für Plug-in-Fahrzeuge - findet sich nichts dergleichen auf der jüngsten Agenda der Regierung, was bedeutet, dass die meisten emissionsfreien Fahrzeuge für viele Autofahrer finanziell unerschwinglich bleiben.